Dein DARM DRAMA QUIZ – Finde heraus, wer der Hautpdarsteller auf Deiner DARM DRAMA Bühne ist und was Du tun kannst!

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Wenn Du ganz offensichtliche Probleme mit Deinem Stuhlgang hast, also Du wiederholte Reizdarmsymptome wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchkrämpfe nach dem Essen hast, dann ist es absolut sinnvoll, dass Du mal eine Stuhlanalyse machen lässt. Dies ist wahrscheinlich sofort verständlich, denn Du merkst in diesen Fällen ja regelrecht, dass irgendetwas bei Deiner Verdauung nicht stimmt…also Dein Darm unmittelbar beteiligt ist.

Doch auch bei Autoimmunerkrankungen, Allergien, bei hoher Infektanfälligkeit, bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bei Beeinträchtigung der Psyche wie starke Abgeschlagenheit, Müdigkeit, einem Gefühl von Ausgebranntsein bis hin zur echten Depression…auch dann ist eine Stuhlanalyse total sinnvoll.

Warum? Diese Erkrankungen oder Befindlichkeiten haben alle eine Darmbeteiligung, bzw. Dein Darm ist nicht nur beteiligt, sondern ein entgleister Darm ist vielfach die Ursache für die Entstehung oder die Verschlechterung Deines Wohlbefindens.

Aber ist denn jetzt jede Stuhlanalyse wie die andere?

Du ahnst es sicher schon! Nein, das ist sie natürlich nicht.

Vorstellen kannst Du Dir das in etwa so…

jeder Bäcker bietet Käsekuchen an, aber auch jeder Bäcker hat dabei eine andere Zutatenliste. Daher kommt auch bei jedem Bäcker sowohl inhaltlich als auch schlussendlich geschmacklich ein anderes Ergebnis raus…und dennoch ist es Käsekuchen.

Und so können sich auch Stuhlanalysen teilweise zwar ähneln, aber insgesamt dann doch total unterschiedlich sein.

Schon der Name erklärt es ein wenig, denn das Wort Stuhlanalyse besagt ehrlich gesagt nur, dass eine Analyse aus Deinem Stuhl gemacht wird. Welche Werte gemessen werden, sagt der Name Stuhlanalyse überhaupt nicht aus.

Sagt also jemand zu Dir, dass eine Stuhlanalyse gemacht wird, dann stelle bitte die Frage:

WAS wird alles getestet? Und…auf welche Art und Weise…also WIE?

Früher war es so, dass Dein Arzt mit der Stuhlanalyse in Deinem Stuhl zum Beispiel nach Blut im Stuhl geschaut hat…mit dem sogenannt Haemoccult Test…das war im Grunde genommen auch eine Stuhlanalyse. Sie diente dem Nachweis winzigster Mengen von Blut im Stuhl und wurde u.a. zur Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt. Heute wird auch dieser Test von Immunologischen Stuhltests weitgehend abgelöst.

Aus Erfahrung kann ich Dir auch sagen, dass viele meiner KundInnen, die zu mir kommen denken, sie hätten eine umfangreiche Stuhlanalyse gemacht bekommen.

Bringen sie mir dann die Ergebnisse der Stuhlanalyse mit in meine Beratung, dann stellen wir gemeinsam fest, dass in der Arztpraxis meist nur eine Stuhlanalyse durchgeführt wurde, um das Entzündungsgeschehen im Darm zu beurteilen.

Bei dieser Stuhlanalyse wird vom Arzt im Stuhl ein einziger Wert – nämlich das Calprotectin -gemessen.

Calprotectin ist ein Eiweissstoff, der von bestimmen Immunzellen bei Entzündungen gebildet wird. Vor allem bei Entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn – beides übrigens Autoimmunerkrankungen – steigt dieser Wert enorm an.

Der Calprotectin Wert ist daher ein guter Marker für die Stärke der Entzündungen, denn je höher der Spiegel, desto stärker das Entzündungsgeschehen.  Der Arzt kann so abklären, ob weitere Diagnostik notwendig ist, oder ob die Entzündungswerte so niedrig sind, dass eine Entzündliche autoimmune Darmerkrankung ausgeschlossen werden kann.

Natürlich kann Dein Stuhl aber mehr erzählen, als nur durch das Calprotectin eine Aussage über Entzündungen zu tätigen.

Aus dem Stuhl erfährst Du zum Beispiel, welche Keime in Deinem Darm leben und wie die prozentuale Verteilung ist. Alleine das, macht eine Stuhlanalyse schon sehr interessant!

Eine Aussage über die Bakterienvielfalt lässt erkennen, ob in Deinem Darm eine Störung des Mikrobioms – also eine Dysbiose – vorliegt. Dies nennt man dann eine Mikrobiomanalyse, denn es wird eine Analyse über Dein Darmmikrobiom gemacht…also Deine Bakterien im Darm. Dabei wird auf das Vorhandensein von den guten und auch den schlechten Bakterien geschaut.

Um die Störung Deines Mikrobioms zu erkennen, werden von Laboren zwei verschiedene Untersuchungsmethoden angeboten.

Bei der klassischen Methode werden Bakterien auf Nährböden im Labor angezüchtet. Auf so einer Petrischale im Labor fühlen sich allerdings nur wenige Bakterien wohl. Mehr als 90 % Deiner Darmbakterien leben in Dir nämlich unter Sauerstoffausschluss und können mit Sauerstoff gar nicht überleben. Daher werden diese bei der klassischen Methode nicht erfasst und diese Methode gilt eher als veraltet.

Bei der neueren Methode – die erst etwas über 15 Jahre alt ist – müssen die Darmbakterien nicht angezüchtet werden, sondern sie verraten sich innerhalb Deiner Stuhlanalyse durch ihr genetisches Material.

Bei dieser Methode muss Dein Stuhl das Labor nicht mehr ‚lebend‘ also komplett frisch und gekühlt erreichen. Und…Es muss keine mühsame Anzüchtung der Bakterien mehr stattfinden.

Der Labormediziner begibt sich auf die Spuren Deiner bakteriellen Gene und so kommt es auch, dass Du meist eine Einverständniserklärung zur Untersuchung nach dem Gendiagnostikgesetz abgeben musst. Denn es findet tatsächlich eine Genanalyse statt…ich weiß, das klingt irgendwie direkt nach Vagterschaftstest oder so…allerdings ist die Genanalyse in diesem Fall bei Deiner Stuhlanalyse nicht von Deinen menschlichen Körperzellen, sondern ausschließlich von Deinen bakteriellen Mitbewohnern.

Leider sind Mikrobiomanalysen fast immer sogenannte Selbstzahlerleistungen und dies erklärt auch, warum Dein Arzt vielleicht nur nach einzelnen Parametern schaut oder geschaut hat. Kleine Analysen, in denen der Arzt nach Deiner Entzündung mittels des Calprotectin Wertes schaut oder wenn er zum Beispiel testet, ob eine Salmonellen Infektion vorliegt werden von Deiner Krankenkasse übernommen. Größere Analysen müssen von Dir selber bezahlt werden – und da ist es leider auch egal, ob Dein Arzt/Deine Ärztin es sogar befürwortet …unsere KRANKENkassen bezahlen meist nur die Analysen von den Krankmachenden Dingen…und nicht die Suche nach ggf. gesundmachenden.

Ok, auch wenn das finanziell gesehen extrem unbefriediegend ist, kommen wir noch einmal zurück zur Mikrobiomanalyse.

Tatsächlich kannst Du Testkits mittlerweile für eine Mikrobiomanalyse im Internet anfordern. Geworben wird hier zum Beispiel von einem Anbieter mit der Analyse von mehr als 1400 Bakterienarten.

Macht das wirklich Sinn?

Es ist richtig, dass weit über 1000 verschiedene Bakterienarten mittlerweile bekannt sind, bei uns Menschen siedeln davon aber nur ca. 400 verschiedene Arten an. Pro Mensch findest Du davon mindestens ca. 160 Bakterienarten…naja aber eben bis maximal ca. 400 laut Professor Blaut vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung.

So kannst Du Dir also vorstellen, dass ein Test auf 1400 Bakterien etwas übertrieben ist..

Nicht zu verwechseln mit der Mengenmäßigen Tatsache, dass wir Billionen von Bakterien beherbergen, ist das erforschte Artenreichtum – also die Menge an verschiedenen Bakterienarten – dann doch begrenzt. Zumindest nach dem heutigen Stand der Wissenschaft.

Es wird häufig auch damit geworben, dass Du eine Aussage zu Deinem sogenannten Enterotypen erhältst. Mit den Enterotypen wird eine Einteilung in 3 verschiedene Nahrungsverwertungstypen gemacht.

Nahrungsverwertungstypen beschreiben Dir, welche Nahrungsmittel Du am besten asl Entertotyp 1, 2 oder 3 verwertest z. B. ob Du besser pflanzliche Nahrung verwertest oder besser Fleisch und Fett.

Auf die Enterotypen möchte ich noch einmal kurz eingehen, um Dir zu erklären, ob diese für Dich einen Mehrwert bringen. Auch mein Kooperationslabor macht Aussagen hierzu – sie sind für die Einschätzung der Darmgesundheit aber ziemlich irrelevant und das möchte ich Dir kurz erläutern.

Ich hatte Dir in der letzten Folge schon erzählt, dass sich im Laufe des Lebens bei uns ein sogenanntes ‚Kern-Mikrobiom‘ entwickelt. Dies ist bei vielen Menschen recht ähnlich zusammengesetzt. 2/3 der Bakterien sind allerdings recht flexibel und insgesamt ist Dein Darmmikrobiom wie ein Fingerabdruck – total individuell.

Aber auch der starre Teil – Dein Kern-Mikrobiom – passt sich ganz flexibel Deiner Umwelt an.

Ist bei Dir also nun ein spezieller Enterotyp festgestellt worden bleibt dieser grundsätzlich über Jahre gleich. Stellst Du hingegen Deine Ernährung langfristig um – und hier spreche ich von Monaten und nicht von einer Umstellung über 1-2 Wochen – dann kann sich auch Dein Enterotyp verändern.

Ich stelle Dir einmal die 3 Enterotypen vor…warne Dich aber vor, dass ich Dich am Ende zu frage: Was bringt Dir nun diese Einteilung und die Zugehörigkeit? Also…

Enterotyp 1

Typischerweise hat der Enterotyp 1 eine große Anzahl von Bacteroides-Bakterien. Diese verwerten bevorzugt gesättigte Fette und Proteine, also Eiweiße. Sie vermehren sich also besonders gut bei Fleischliebhabern, welche diese in großer Zahl im Darm haben.

Enterotyp 2

Dieser Typ hat vor allem Bakterien aus der Gruppe der Prevotella. Eine Spezies, die vor allem bei Vegetariern und Veganern überwiegt.

Enterotyp 3

Typisch für diesen Typ sind Bakterien aus der Gruppe der Ruminococcus. Hier finden wir vor allem Menschen, die alles essen.

In Grunde genommen findest Du Dich in einer dieser 3 Gruppen wieder aufgrund Deiner Essgewohnheiten. Denn Deine Nahrungsmittel, die Du isst und zu Dir nimmst…die bestimmen langfristig die Zusammensetzung Deiner Bakterienarten in Dir.

Jetzt kannst Du Dir vielleicht vorstellen, dass es hier auch wahnsinnig viele Mischformen gibt und Dir die Einteilung nicht viel bringt.

Denn es wäre wirklich zu einfach, wenn wir die gesamte Menschheit in nur 3 Schubladen bzgl ihres Darmmikrobioms stecken könnten. Das funktioniert so nicht, denn wie Du gehört hast, ist Dein Mikrobiom so einzigartig wie Dein Fingerabdruck.

Und jetzt mal ehrlich: Die meisten KundInnen in der Beratung machen eine Mikrobiomanalyse, weil irgendetwas nicht in Ordnung ist und nicht, weil es ihnen absolut blendend geht…sie haben Reizdarmsymptome, Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine Allergie oder eine Autoimmunerkrankung.

Ich habe es noch nicht erlebt, dass ich bei einer Beratung KEINE Stellschrauben an der Ernährung drehen musste und daher interessierte mich der Enterotyp –  nicht wirklich, sondern eher der aktuelle Zustand des Darmes.

Aber bringt Dir denn nun eine reine Mikrobiomanalyse überhaupt etwas?

Meine Antwort ist JEIN, super Antwort…ich liebe so ein Ja und Nein…

denn JA, ja klar – es gut zu wissen, ob eine Dysbiose vorliegt – also eine mikrobielle Verschiebeung –

und auf der anderen Seite von mir ein klares NEIN, denn eine reine Analyse der Bakterienarten ist in meinen Augen absolut unvollständig. Für Aussagen zu Deiner Darmgesundheit benötigst Du ein wenig mehr, um diese vollumfänglich nutzen zu können.

Was in meinen Augen eine gute Stuhlanalyse ausmacht erkläre ich Dir jetzt:

Du erinnerst Dich vielleicht an meine Folge 1 aus diesem Jahr von Darmglücklich ‚Hallo Darm! Was willst Du von mir?‘

Wenn Du die noch nicht gehört hast, dann höre sie dir auf jeden Fall einmal an.

Hier habe ich Dir nämlich Deine dreischichtige Darmbarriere vorgestellt.

Die oberste Schicht ist Dein Mikrobiom, welches durch eine Mikrobiomanalyse gut erfasst wird…also Du mit der Analyse weisst, welche Bakterien vorliegen und welche fehlen.

Wie sieht es aber mit den anderen beiden Barriereschichten aus?

Und hier haben reine Mikrobiomanalysen ihre Tücken…oder vielmehr Lücken in ihrer Aussagekraft.

Wenn Du wissen möchtest, wie es Deinem Darm wirklich geht, dann ist es wichtig dass Deine

Stuhlanalyse Dir auch Aussagen über Deine anderen beiden Barriereschichten macht, nämlich:

  • Wie gut geht es Deiner mittleren Darmbarriere, der Schleimschicht?
  • Ist genügend Schleim vorhanden?
  • Wie sieht es mit dem Immungeschehen im Darm aus?
  • Wie geht es Deiner dritten Darmbarriere, dem Darmepithel?
  • Ist Dein Darm schon löchrig geworden- liegt ein LEAKY GUT vor?
  • Liegen bereits Entzündungen vor und wenn ja wie sehr?
  • Wie hoch ist der Anteil von unverdauten Nahrungsbestandteilen…zum Beispiel bei Zucker, bei Fetten…?
  • Wie sieht es mit der Fettverdauung aus?
  • Wie hoch ist die Histamkonzentration, welche eine Aussage zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten macht?

Du brauchst also nicht nur eine Mikrobiomanalyse, um den wirklichen Zustand Deines Darmes kennen zu lernen. Du benötigst eine Mikrobiom- und Darmwandanalyse, um einen wirklichen Überblick über alle 3 Schichten Deiner Darmbarriere zu erhalten.

Und ja – es tut mir sehr leid – das bezahlt Dir Deine Krankenkasse leider nicht, aber Du erhältst mit so einer Analyse den Schlüssel für Deine Gesundheit…einen ganz wertvollen Schatz, mit dem Du Dein Wohlbefinden selber in die Hand nehmen kannst.

Lass Dich hier bitte von einem Darmexperten, einer Darmexpertin ausführlich beraten und Dir Deine Analyse auch erklären und frage nach, was und wie getestet wird.

Ob eine Stuhlanalyse auch bei Dir Sinn macht, das kannst Du übrigens schon recht schnell durch mein DARM DRAMA QUIZ herausfinden. Den Link dazu packe ich Dir in die Shownotes.

Hier gebe ich Dir nicht nur eine erste Einschätzung zu dem, was gerade in Deinem Darm los ist, sondern Du erhältst auch ein ausführliches Erklärvideo im Anschluss, in dem ich Dir meine LUCKY Formel erkläre. Die LUCKY Formel ist mein Weg, Deinen Darm wieder glücklich zu machen und das U in der Lucky Formel steht für die Untersuchung…also Deine Mikrobiom- und Darmwandanalyse.

Wenn Du hierzu fragen hast, kannst Du mich auch gerne über meine darmgluecklich.de Seite kontaktieren. Ich helfe Dir gerne weiter!

In der nächsten Folge geht’s dann genauer darum, was Deine Stuhlanalyse – als Mikrobiom- und Darmwandanalyse – Dir alles erzählen kann, denn dann mache ich mich ein wenig nackig…und wir lesen am Beispiel meiner Stuhlanalyse und was die mir über meinen Darmzustand erzählen konnte.

Bis dahin

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Ich freue mich auf Dich

Deine Linda