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Bei dem großen Nahrungsmittelangebot welches uns umgibt ist es manchmal gar nicht so einfach sich gesund zu ernähren. Zu Beginn der Wechseljahre fiel mir das besonders schwer. Alles was ich über Ernährung wusste war wie weggepustet…mein Bedürfnis nach Zucker war einfach größer und ich gab mich diesem…so wie ich meinte…Genuss hin. Ist Genuss einfach nicht vereinbar mit gesunder Ernährung? Sollte gesunde Ernährung nicht für uns alle ein absolutes MUSS sein? Wie das miteinander vereinbar ist und wie wir es schaffen trotz gesunder Ernährung Genuss zu erlangen…das klären wir heute! Interessant für Dich? Dann geht’s jetzt los!

Hören statt Lesen!

Wenn wir versuchen ein paar Pfunde loszuwerden und uns dabei natürlich bewusst ist, dass wir uns neben mehr Bewegung einfach nur mal gesünder ernähren müssten…dann steckt es alleine schon in diesem Gedanken.

Das MÜSSEN…Ich muss mich einfach mal wieder gesünder ernähren…

So ging es mir nachdem ich zu Beginn meiner Wechseljahre ca. 10 kg zugenommen hatte. Und eigentlich war mir ja klar, dass da etwas falsch lief! Kennst DU das vielleicht auch? Du weißt eigentlich ganz genau, dass Du falsch isst oder dass Du endlich etwas in Deinem Leben oder in Deiner Art zu leben ändern musst…aber irgendwie schaffst Du es nicht und Du fragst Dich, ob Dein Leben mit gesunder Ernährung überhaupt noch lebenswert ist…denn: Wo bleibt denn da der Genuss?

…und…ist Gesunde Ernährung überhaupt wirklich ein MUSS?

Für mich hört sich ‚müssen’ übrigens immer sehr nach Anstrengung an…ein wenig nach Zwang…als etwas, was ich nicht gerne tue, sondern was bitte, bitte dann auch ganz schnell wieder vorbei ist…

Es steckt eine Art Verpflichtung oder eine dringliche Notwendigkeit in dem Wort ‚MUSS’.

Empfindest Du das auch so?

Ich reagiere jedenfalls immer nahezu allergisch auf das Wort MUSS.

Bestes Beispiel ist, wenn ich ein Geschäft betrete…Vielleicht ist Dir das auch schon mal beim Einkaufen passiert… Du benötigst die Hilfe einer Verkäuferin und stellst ihr eine Frage, weil Du etwas suchst oder Du etwas bestellen möchtest. Als Antwort bekommst Du dann manchmal etwas zu hören, wie: „Da muss ich jetzt mal grade nachschauen…!“ oder „Das habe ich nicht da, das muss ich Ihnen bestellen.“ Natürlich eben auch noch mit diesem gewissen Tonfall untermalt…Du weißt schon was ich meine…’Das muss ich ihnen bestellen’ und womöglich noch mit einem entnervten Seufzer dabei…

Klar es könnte sein, dass mir das Wort MUSS vor allem deswegen so aufstößt, weil ich selber in meinem Beruf als Apothekerin und eben auch als Dienstleisterin in meiner Apotheke so penibel darauf achte, dass ich meinen Kunden ohne MUSS begegne und ihnen gegenüber nicht angestrengt wirke, sondern serviceorientiert und offen für alles bin….egal, wie es mir gerade geht! So halten es meine Mitarbeiterinnen übrigens auch…

Denn mal ehrlich…wenn zu mir jemand sagt „Das muss ich für sie jetzt bestellen…“ dann klingt das für doch höchst angestrengt…ich mache demjenigen Arbeit…oje…ich erschaffe vielleicht gerade für mein Gegenüber ein größeres Problem oder ich werde sogar selber zu einem. Ganz nach dem Motto: Hilfe, ein Kunde will etwas vor mir!

Naja und ich finde immer, dass da nicht gerade viel Freude für das momentane Tun mitschwingt…wenn man etwas machen ‚muss’.

Wenn Du also zu Dir selber sagst „ich muss oder müsste mich mal wieder gesünder ernähren“…kommt unbewusst in Deinem Gehirn an: „Achtung, das ist jetzt eine lästige Pflicht, die Du erledigen musst.“ Es entsteht Arbeit, die Dir – weil Du sie machen MUSST – im Zweifel überhaupt keinen Spaß macht. Also bekommst Du unterschwellig direkt noch eine Empfindung mit auf den Weg, die da lautet: ‚also wenn Du ehrlich mit Dir bist…Lust hast Du keine darauf’

Das erinnert ein wenig an ein Verkaufsgespräch oder auch an Verkaufspsychologie…so wie meine Mitarbeiterinnen und ich es irgendwann mal gelernt haben…aber, wenn Du ehrlich bist, dann ist es ja auch fast ein wenig so.

Im Grunde genommen bist Du ja gerade dabei Dir selber das ‚gesunde Essen’ zu verkaufen – aus was für Gründen auch immer – im Zweifel, weil Dir die Waage zu viel anzeigt, weil Du gesundheitliche Probleme hast, weil Du wieder in Deine Lieblingshose passen willst, weil der Sommerurlaub vor der Türe steht…was auch immer der Grund ist…und wenn Du Dein Ansinnen annehmen und umsetzen willst, funktioniert das – genau wie in einem Geschäft auch – am besten über Psychologie, über Emotionen oder Nutzenargumentation…eben wie in einem echten Verkaufsgespräch.

Überleg mal…wenn Du das jetzt einmal von der anderen Seite betrachten würdest…also Du bist jetzt die Verkäuferin! Stell Dir vor, DU müsstest gesundes Essen verkaufen…

Jemandem in Deiner Familie oder Freundeskreis oder…je nach dem…auch Dir selber?

Was fällt Dir dazu ein?

Vielleicht sagst Du so was wie: Dein Körper wird oder bleibt gesund mit gesundem Essen. Gesundes Essen lässt Dich länger leben…und…Du bist fitter…

Hm…Und? Meinst Du, Du hättest Deine Freunde oder Familie oder auch Dich selber – so ganz hypothetisch – damit nun überzeugt und sie oder Du ziehen das jetzt durch?

Also, Ich glaube ja, die meisten, die sich mit gesundem Essen schwertun, die dieses drängende MUSS in sich spüren…die wissen eigentlich ja alles schon, also die wissen, dass sie mit gesundem Essen fitter wären…sich besser fühlen oder vielleicht toller aussehen würden…aber trotzdem…fällt es doch den meisten schwer etwas zu ändern.

Warum die dauerhafte Umsetzung eines gesunden Lebensstils so schwer fällt…das hat mit ganz vielen Gründen zu tun, die ich im Laufe der Zeit – also in den nächsten Folgen für Dich nach und nach beleuchten werde.

Einer der ganz bedeutenden Gründe ist oftmals die Frage: Wo bleibt denn bei dem ganzen gesunden Kram jetzt der Genuss???

Tja, und wenn es so läuft, nach Deinen Argumenten mit fitter, schöner, besser aussehen…dann hättest Du als Verkäuferin wohl versagt…vor Dir selber oder auch bei anderen, die Du vom gesunden Essen doch eigentlich überzeugen wolltest.

Denn wenn wir ehrlich sind, dann denken die meisten bei gesundem Essen auch noch direkt an leerere Teller oder gar knurrende Mägen und an staubtrockenes und fettbefreites geschmackloses Essen. Sie denken daran, dass sie keine Schokolade, kein Alkohol oder sonstige Genussmittel mehr zu sich nehmen dürfen…denn Abnehmen geht doch immer nur mit Kalorien einsparen, oder?!

Ehe wir das uns in einer der nächsten Folgen mal anschauen, wie Du das gesunde Essen vielleicht doch noch verkauft bekommst, damit Dein Gegenüber oder auch Du sagen können…’ja klar, das mache ich jetzt’…und ‚geht doch ganz einfach’…klären wir heute erst einmal die Sache mit dem Genuss.

Genuss oder Muss?
Geht nur eins von beiden?

Denn irgendwie benötigen wir den dabei…in unserem Leben. Was wäre das…ein Leben ohne Genuss oder ohne zu genießen…für mich geht Essen ohne Genuss auch überhaupt gar nicht.

Warum ist Genuss aber so wichtig für uns?

Genuss hat für uns vielfach etwas mit einer Art Belohnung zu tun.

Ganz selbstverständlich belohnen wir uns nach einer besonderen Leistung, nach einer stressigen Phase, nach getaner Arbeit oder nach besonderer Anstrengung mit etwas ganz Speziellem, was immer auf irgendeine Art und Weise mit Genuss zu tun hat. Wir belohnen uns und fühlen Entspannung.

Du hast auf der Arbeit etwas Besonderes geschafft…’ui, darauf trinken wir jetzt erst mal einen’…Du hast es geschafft 2 kg abzunehmen…’na, das wird gefeiert und wir gehen erst einmal zur Belohnung shoppen’!

Genuss als Belohnungsinstrument kennen wir alle wahrscheinlich auch schon als Kleinkinder…’iss schön auf…dann gibt’s noch zur Belohnung  eine Schokolade oder einen Pudding als Nachspeise!’

Auch bei mir in der Apotheke ist es so, dass wir von unseren Kunden schon mal Schokolade, Kekse oder Pralinen geschenkt bekommen als…naja…als eine Art Belohnung, weil wir ihnen etwas gebracht haben, sie gut beraten haben, für sie da sind…eben aus solchen Gründen.

Oh…Das soll jetzt übrigens nicht heißen, dass wir uns darüber nicht riesig freuen und keine Schoki mehr haben wollen…im Gegenteil…immer her damit…ich glaube, wenn ich was anderes hier behaupten würde, wäre mein Team ganz schön böse mit mir…

Aber mal ehrlich! Es kommt eigentlich niemand auf die Idee uns mal eine Schale Erdbeeren…oder ähhh…noch krasser…ein Bund Möhren zum ‚Naschen’ oder snacken zu bringen.

Niemand…oder ich würde jedenfalls behaupten FAST niemand…würde einem Kind sagen…hej, iss schön auf, dann bekommst Du noch einen leckeren süßen Apfel oder eine Möhre. Und es tut mir auch irgendwie total leid, dass ich in einer Branche arbeite, in der mich große Kinderaugen bettelnd anschauen, weil es seit Urzeiten so ist, das Kinder in der Apotheke Traubenzucker geschenkt bekommen….Klar, habe ich als Kind in der Apotheke drauf gewartet. Aber züchte ich mir da nicht einen Zuckerjunkie heran? Sorry…ich entschuldige mich dafür und…ich frage auch immer Mama und Papa, ob ich dem Kind etwas anbieten darf….Aber Du verstehst was ich meine….Wir werden doch als Kind schon regelrecht darauf programmiert, dass die Süßigkeit in der Ernährung das Besondere ist…Hey, das bekommst Du in der Apotheke….oder als Nachspeise, wenn Du fein aufgegessen hast… und wir stellen es als Belohnung hin, auf die regelrecht hingegessen wird..sie wird auf einen Sockel gesetzt in unserem Belohnungssystem und lässt unsere normale gesunde Ernährung nur um so weiter nach unten rutschen und doof…also aus Kinderaugen…erscheinen. Wir programmieren uns also auf diesen Genuss…auf diese Belohnung…vielmehr werden wir darauf programmiert.

Und wenn dann noch Sprüche wie…aber schön den Teller aufessen, vorher gibt’s nichts Süsses…dazukommen, dann verlernen wir zusätzlich noch auf unser normales Hungergefühl zu hören.

Wenn Du einmal zurückdenkst…als Kind…wie war das da bei Dir?

Also in meinem späteren Leben, da hatte ich so Attacken und habe eine ganze Tafel Schokolade mit größtem Genuss auf einmal gegessen…vor allem, wenn ich mir Schokolade vorher tagelang verboten hatte.

Als Kind…da hatte ich zu Anfang noch ein ungestörteres Verhältnis zur Schokolade…

Es ist also wirklich scheinbar so, dass bei vielen von uns die Belohnung und der Genuss mit Dingen oder Essen zu tun haben, die uns glücklich machen. Glücksgefühle sozusagen…durch Shoppen, durch eine kleine Auszeit, durch ein Stück Schokolade oder Kuchen…

Wirklich oft handelt es sich bei der Belohnung tatsächlich um Essen…und das liegt unter anderem auch in unseren Genen.

Das ist die gute Nachricht für Dich, denn eigentlich können wir gar nichts dafür, dass wir manches Essen als Genussmittel…also als Belohnung geradezu meinen zu benötigen. Das steckt so in uns drin.

Auch unsere Vorfahren bekamen Glücksgefühle durch Fett oder Zucker, wenn Sie nach langer Jagd und Suche endlich ein Mammut braten konnten oder im Spätherbst sich den Bauch mit reifen Früchten vollschlagen konnten. Das war eine unendlich gute Belohnung für all ihre Bemühungen auf ihrer Nahrungssuche und für all die Strapazen, in den Zeiten des Hungerns.

Einziger Nachteil ist halt in unserer heutigen Zeit…wir gehen nicht auf die Jagd…wir laufen nicht kilometerweit um Früchte zu suchen..wir haben alles vor der Nase und essen, weil es da ist..und zwar im Überfluss. Wir greifen nach links und nach rechts…womöglich während wir andere Dinge tun und schieben uns das Essen mal eben so zwischen durch unachtsam in den Mund.

Und unser Gehirn ist jedoch…im Gegensatz zu unseren äußeren Gegebenheiten…leider noch sehr steinzeitmäßig unterwegs…und lässt sich was das Belohnen betrifft nicht großartig beirren.

Wenn Du also sagst…ich verzichte jetzt also mal darauf…auf die von Dir ausgekundschaftete und identifizierte Schokolade als Belohnung…dann sagt Dir Dein Gehirn…och,nööö..ich sehe das aber anders!

Belohnen wir uns, entstehen nämlich Glückgefühle…und die entstehen über viele Trägerstoffe, Rezeptoren und Nervenbahnen im Gehirn…auch Dopamin spielt dabei eine Rolle und so nennt man auch Menschen, die ständig im Genuss auf den höchsten Höhen und besten Emotionen schwelgen und unterwegs sein wollen…Dopaminjunkies.

Sind wir also, wenn wir uns mit Schokolade oder fettigem Essen belohnen auch nur reine Dopaminjunkies und gefangen durch unser Steinzeitaltergehirn?

Heißt also.. eigentlich können wir gar nichts dafür, dass wir so ticken…aber dennoch ist es doch irgendwie paradox, dass wir uns – wenn es um das Thema Essen geht – tatsächlich eher mit als ‚ungesund’ geltenden Lebensmitteln etwas vermeintlich ‚Gutes tun’ wollen. Denn Belohnung sollte doch etwas GUTES sein.

Das hat natürlich wieder mit unserem Genussbedürfnis zu tun…und für unseren Genuss möchte ich trotz allem jetzt wirklich mal eine Lanze brechen.

Genuss ist total wichtig und wenn Du versuchst abzunehmen, dann wird das niemals funktionieren, wenn Du ganz rational versuchst Dir Deinen Kuchen, Deine Süßigkeiten…oder eben das, was Dir essenstechnisch Genuss bereitet zu verbieten. Das hältst Du eine Zeit lang durch…klar…denn Du hast ja einen starken Willen…vielleicht zumindest…ich kenne Dich ja nicht… Aber auf Dauer? Keine Chance…im Grunde ist eine kleine oder auch größere Essattacke vorprogrammiert…denn Dein Gehirn spielt da nicht so ganz mit…da weiß ich wovon ich spreche. Ich habe eben oft genug zu einer ganze Tafel Schokolade gegriffen, statt zu den so wunderbar propagierten ‚nur zwei Stückchen’ Schokolade lutschen oder so…

Genuss…ist etwas Wunderbares! Es lässt uns nicht nur Dopamin ausschütten, also glücklich sein, sondern lässt uns auch entspannen…uns wohlig zurücklegen und die Welt rosa rot werden. Genuss ist einfach ein Teil von uns, denn etwas genießen zu können hat auch ein Stück weit mit Selbstliebe zu tun…Du kümmerst Dich um Dich selber…tust Dir etwas Gutes… Damit machst Du Dir Deinen Alltag erträglicher…Stress fällt ab und Du stimmst Dich positiv.

Komischerweise… in unserer heutigen schnelllebigen Zeit scheint Genuss aber eher etwas zu sein, bei dem man schnell ein schlechtes Gewissen bekommt. Ein schlechtes Gewissen, sich die Zeit für eine Auszeit genommen zu haben, sich nur ums sich selber gekümmert zu haben, obwohl die Kinder die Aufmerksamkeit benötigt hätten oder eben auch ein schlechtes Gewissen, weil wir uns mal eben zwischendurch ganz schnell noch das Stück Sahnetorte reingeschoben haben, ehe wir weiter hetzen.

Alle diese Dinge erleben wir als Genuss und nehmen sie als solchen wahr, weil wir sie kennen und bereits erlebt haben…wir wissen was sie bei uns und in uns ausrichten. Das haben wir immer wieder erlebt..und das hat sich in unserem Gehirn eingebrannt.

Denn so ist das mit dem Genuss…nur bereits erlebter Genuss…also Genuss, denn Du schon einmal kennengelernt hast…erlebst Du auch als wahren Genuss.

Ich will Dir das einmal näher erklären…

Etwas, was ich zum Beispiel noch NIE ausprobiert habe und wahrscheinlich nicht ausprobieren werde…ich Bungee Jumping. Ich werde schon auf der Kirmes verrückt, wenn ich irgendwo drauf oder drin sitze und es sich ganz schnell dreht. Oder wenn Du mit dem Auto durch eine kleine Senke auf einen Hügel hochfährst…dann habe ich schon ein Kitzeln in der Magengrube…also…no Bungee Jump!

Weder Bungee Jumping, noch Kettenkarrussell fahren
finden mein Magen toll…

Dennoch möchte ich Dir die Story meiner Freundin Katja erzählen, die mir von ihrer Angst vor dem ersten Sprung in die Tiefe erzählte. Von Genuss bei ihr keine Spur! Sie stand da und fragte sich: Muss ich das machen? Warum tue ich mir das an? Da war es wieder das MUSS…

Klar, sie stand da freiwillig oben auf der Brücke über dem Tal…bzw sie war von ihrem Freund überredet worden…aber mit dem Blick in das oder auf das was vor ihr unten lag, empfand sie plötzlich keine große Lust mehr…es wurde zum MUSS, denn runterklettern und sich mit dem Rückzug vor ihrem Freund und allen anderen blamieren, die hochschauten…das war dann doch keine Option.

Also: Augen zu und durch…beim ersten Mal.

Und dann änderte sich mit einem Mal Katjas Perspektive…Mit dem ersten Sprung kam schon das Dopamin…er war halb schön und halb schrecklich der Sprung…mit dem zweiten Sprung kam das Dopamin noch mehr…und dann..Dann wusste Katja, mit jedem Sprung mehr und mehr…was sie erwarten würde und der Genuss des Sprungs war unendlich.Der wahre Genuss kam also mit der Wiederholung…mit dem Verstehen und der Erfahrung. War der Genuss die ganze Zeit da? Nein…er war für eine kurze Zeit da…hallte aber in ihrem Körper nach und hob sie den Rest des Tages auf eine ganz andere Ebene.

Was kannst Du für Dich daraus mitnehmen?

Genuss ist etwas, was Du nicht in jeder Situation von vorneherein hast.Du musst oftmals etwas ausprobieren…es wiederholen…und regelrecht erlernen, um es schlussendlich für Dich genießen zu können.

Als Kind mochte ich zum Beispiel überhaupt keinen Spargel…und ich denke das geht vielen Kindern so. Meine Kinder mochten den jedenfalls auch nicht. Dass Spargel zu etwas geworden ist, was ich mit absolutem Genuss verbinde, mussten meine Geschmacksknospen üben und lernen und sich ein Stück weit entwickeln.

So ist es mit vielen Dingen…wir können sie erst richtig genießen, wenn wir sie richtig und nahezu perfekt können. Perfekt scheint auf den ersten Blick ein falsches Wort in Verbindung mit Genuss zu sein, aber so ist es ein wenig…sind wir selber in einer Situation nahezu perfekt und vor allem zufrieden mit uns selber…dann ist diese Situation ein absoluter Genuss…und oftmals mehr noch ein Hochgenuss oder auch ein regelrechter Erguss.

Ich werde nie vergessen, wie ich als Kind im Vorschulalter in eine Tanzgruppe kam. Ich liebte es zu Hause zu tanzen und mich nach Musik zu bewegen. Die Musik laut aufgedreht, hopste und tanzte ich ständig durch unser Haus. Daher schien es nur zu selbstverständlich für meine Eltern, dass ich bei uns im Vorort in Köln im Sportverein in eine Kindertanzgruppe gehen sollte.

War das ein Genuss für mich, wo ich das Tanzen doch so liebte?

Nein…Die ersten Male war es furchtbar…absolut schrecklich. Ich war sogar nahe dran, wegzulaufen und aufzugeben…ich wollte nicht mehr tanzen. Ich wollte da nie mehr hingehen.

Die Tanzgruppe – alles Mädels, die sich schon lange untereinander kannten – übten damals gerade ein wundervolles Tanzstück mit verschiedenen Rollen zu ‚Der Nussknacker’.

Und ich?…Ich konnte nichts…konnte die Abfolge nicht…die Figuren nicht..konnte keinen Spagat…hastete hinterher…sah unglaublich lächerlich aus…zumindest dachte ich das von mir…kannte niemanden und fühlte mich absolut unwohl. Zu Hause flossen mehrfach die Tränen und ich wollte aufgeben, weil es mir absolut keinen Spaß machte.

Mein Mutter wusste mich damals zu beruhigen in dem sie mir sagte: ‚Das ist doch ganz klar, Linda. Du kannst das noch nicht. Aber das wird sich doch ändern! Es wird etwas dauern, bist Du alle Schritte kannst und auch alle Mädchen kennen gelernt hast. Gib Dir doch etwas Zeit und gib nicht direkt auf. Du wirst sehen, wenn Du es kannst…wenn Du es geübt hast…dann wird es Dir großen Spaß machen und Du wirst das Tanzen genießen!’

Ich liebe heute immer noch jede Art von Bewegung zu Musik…

Natürlich hat meine Mutter damals Recht behalten…und ich habe jahrelang in dieser Tanzgruppe mit größter Freude und absoluten Genussmomenten getanzt und es war nicht nur Genuss sondern auch eine absolute Belohnung für unsere Truppe bei zahlreichen Auftritten viel Applaus zu erhalten.

Um genießen zu können müssen wir oftmals vorher viel üben. Vor dem Erfolg steht der Schweiß, heißt es ja auch.

Wenn Du es nicht kennst, wie Du Dich anfühlst…wie Dein Körper sich anfühlen kann, wenn Du eine gesunde Lebensweise führst, dann kannst Du darin auch keinen Genuss erkennen.

Das wird schlicht und einfach nicht gehen.

Gesunde Ernährung musst Du üben…wie ich das Tanzen üben musste oder Katja sich überwinden musste zu springen.

Du wirst es wahrscheinlich nicht auf Anhieb schaffen und immer wieder ungesundes Essen dazwischen schieben…also ein klein wenig möglicherweise auch in Deinen Augen scheitern…aber das passiert, weil Du es noch nicht perfekt kannst…aber das ist kein Grund aufzugeben….

Wenn Kinder anfangen die Welt zu entdecken und sich so ihre erste große Freiheit erobern…ich meine das Laufen lernen…dann plumpsen sie…ich weiß nicht wie oft…wieder hin. Das kann schon mal weh tun und unangenehm sein, aber es würde einem Kind nicht im Traum einfallen, nicht weiter zu machen…weiter zu üben…bis es perfekt laufen kann.

Ich werde nie das Strahlen meiner Kinder im Gesicht vergessen, als ihnen damals dann bewusst war…dass sie etwas Großartiges geschafft hatten…voller Konzentration im Gesicht, aber mit einer großen Zufriedenheit es endlich geschafft zu haben. Ein wahrer Genussmoment!

Wir verlernen diese große Zuversicht etwas schaffen zu können und mit großer Akribie etwas einzuüben scheinbar im erwachsenen Alter. Dabei ist es für uns so wichtig immer noch Dinge zu üben, um dann in unserem Gehirn Abläufe zu speichern und als selbstverständlich zu etablieren. Sind wir einfach zu ungeduldig oder zu wenig nachsichtig mit uns selber?

Wir nehmen uns etwas vor und denken, dass es sofort klappen muss und verzeihen uns nicht, wenn wir einmal scheitern.

Wie selbstverständlich greifen wir auch während des Kinobesuchs in die Popcorntüte auf unserem Schoß und essen und essen und essen…natürlich spielt hier auch der Zucker eine große Rolle, der uns ein wenig süchtig macht…aber haben wir nicht dennoch durch die ständige Wiederholung in unserem Gehirn abgespeichert: ah…Kino…ok…dann also Popcorngenuss…

ich könnte auch als Beispiel die Chipstüte vorm Fernseher nennen…oder den Schokoriegel, den Du während Du am Schreibtisch sitzt oder ein Buch liest ganz selbst vergessen nebenher schnabulierst.

Perfekt einstudierte Automatismen…sie helfen uns Dinge ohne großes Nachdenken zu tun…frei nach dem Motto: Habe ich immer schon so gemacht!

Mit diesem Satz kannst Du mich übrigens jagen und mein Team kennt diesen Satz auch Gott sei Dank nicht…wie wichtig ist es doch immer offen für Veränderungen zu sein. Nur so kommt man zu neu gesteckten Zielen.

Im Laufe der Zeit, wenn wir also in unsere Menopause kommen, hat sich da ne Menge an Automatismen und Gewohnheiten angesammelt, die wir in unserem Gehirn abgespeichert haben und wozu wir ganz automatisch …also ganz nebenbei…fähig sind.

Teilweise ist das ja super nützlich…und leider auch teilweise…absolut daneben, oder ich sollte lieber sagen…überdenkenswert.

Wir haben viele überdenkenswerte, einstudierte Gewohnheiten….

Wenn wir über die Frage also nochmal nachdenken:

Ist gesunde Ernährung ein MUSS oder Genuss?

Wie lautet da jetzt Deine Antwort?!

Meine Antwort ist ganz klar: Für mich ist gesunde Ernährung Genuss pur!

Und vielleicht rollst Du jetzt mit den Augen und denkst..klar, die isst bestimmt nur Salat und mag den halt gerne…neee…da steckt ein wenig mehr dahinter…auch ich habe gesunde Ernährung geübt!

Zum einen fühle ich mich zwar meinem Körper tatsächlich verpflichtet, dass ich es als absolute Selbstverständlichkeit empfinde…also als ein Art MUSS…mich gesund zu ernähren. In diesem Fall ist das MUSS für mich sogar kein Problemfall mehr…kein auferlegter Zwang…

Denn, wenn Du wie ich nicht nur aufgrund meiner Ausbildung als Apothekerin und Ernährungsberaterin enorm viel über die Stoffwechselvorgänge und über Nahrungsmittelwirkungen in Deinem Körper weißt, sondern auch Deinen eigenen Weg hinter Dir hast mit Gewichtszunahme und –abnahme…dann geht vieles nicht mehr.

Und damit meine ich…es geht nicht mehr, dass ich mir vormache mit einem Stück Kuchen oder Schokolade mir sozusagen ‚etwas Gutes zu tun’ oder mich damit gar zu belohnen. Das heißt nicht, dass ich jetzt gar keine Schokolade mehr esse…verstehe mich nicht falsch…aber, ich habe meine Einstellung zur Schokolade oder auch zu meinen geliebten Teilchen geändert und sehe sie nicht mehr als allgegenwärtige Belohnung an…ich bekommen meine Belohnung…meine Dopaminausschüttung nun auf eine andere Weise.

Das habe ich geübt.

Denn ich bin ich über einen längeren Weg der Erkenntnis gegangen…ich habe gesunde Ernährung regelrecht in meinen Wechseljahren wieder neu erlernt und in meinem Gehirn meine Erkenntnisse über Genuss und Belohnung neu manifestiert und abgespeichert.

Ich bin nun perfekt in gesunder Ernährung…denn ich habe sie Schritt für Schritt wieder neu gelernt. Mit Hinfallen…sprich Schokoladenfressattacken…mit wieder aufstehen und mir selber verzeihen…mit all meinem Wissen, mit Pflicht und Kür und mit großem Enthusiasmus…denn ich liebe mein Essen.

Nun ist meine Ernährung und mein Lebensstil mir ein wahrer Genuss. Und wie ich schon gesagt habe…ohne Verzicht auf meine mir wichtige Süssigkeit Schokolade, denn mit Verzicht und Verbot wird der wahre Genuss nie funktionieren.

Verzicht und Verbot bedeutet immer: ich möchte genau das gerade haben.

Vielleicht kennst Du sie noch: die Werbung vom Überraschungsei, bei der Kinder vor diese verlockende Süßigkeit gesetzt wurden und ihnen gesagt wurde…Du darfst das Ei nicht essen…auf keinen Fall…und es wurde ihnen sogar ein zweites Ei versprochen, wenn sie DAS schaffen würden, es nicht zu essen.

Natürlich war das Werbung, aber es spiegelte die Wirklichkeit wieder. Die Verlockung – gerade WEGEN des Verbotes – war einfach ZU groß. Und es nutzten auch die Aussichten auf etwas noch viel Großartigeres nichts.

Du kannst noch so stark sein und Dir dein Genussmittel, also Deine Süssigkeit, Dein Fast Food, Dein hochkalorisches Getränk oder was auch immer verbieten und Verzicht üben.

Irgendwann brechen alle Dämme und Du bekommst sie…DIE Fressattacke,

Mein ‚Sucht’mittel…betrachte ich heute anders!

Du befriedigst Deine Gelüste und machst Dich in diesem Moment nur noch unglücklicher, da Du das Gefühl hast wirklich zu blöd zu sein, zu schwach zu sein…dass Du das noch nicht einmal durchhältst zu verzichten und DAS nicht schaffst.Dabei hast Du einfach nur Deinem bisher Gelernten…Deinen Gewohnheiten…Deiner Essensstrategie…Deinem Gehirn nachgegeben und bist den in Deinem Gehirn über lange Zeit von Dir eingeübten Strukturen gefolgt.Es gibt ihn nicht umsonst den Spruch: Erfolg beginnt im Kopf…und damit ist in diesem Falle nicht gemeint, dass alles nur eine Kopfsache ist, also wie mental stark Du Dich darauf einlässt.Nein…es ist viel simpler…Deine Art zu essen muss im Kopf hinterlegt werden…und dabei geht es nicht nur um das, was ich Dir heute erzählt habe, dass Du Gewohnheiten üben und abspeichern musst…es geht um vieles mehr…um Dein Warum zum Beispiel und auch um Deine Ziele, die Du erreichen möchtest…

Und an alle Dopaminjunkies da draussen…es wird nicht funktionieren mit eurem ständigem Genuss…es ist auch manchmal eben harte Arbeit …wie das so ist, wenn man Neues trainiert oder erlernt…

Da fällt mir ehrlich gesagt wieder ein Spruch ein…meine Mutter war nämlich ein Meister im kluge Sprüche bringen, was meine Schwester und mich oftmals die Augen hat rollen lassen….

Aber sie hatte Recht mit ihrem Spruch: Übung macht den Meister.

Denn Du wirst Dein Abnehmziel, Dein Wunschgewicht niemals durch einen einfachen Verzicht auf alles, was Du als schlecht erachtest, erreichen, Du wirst es nicht schaffen, Deine Ernährung umzustellen und als Genuss wahrzunehmen…gesunde Ernährung wird ständig in Deinem Kopf nur als ein MUSS wahrgenommen werden, wenn Du sie nicht üben wirst……in kleinen Schritten…langsam, achtsam und vorsichtig…

damit unser steinzeitalterliches Gehirn Deine neuen Gewohnheiten manifestieren und abspeichern kann…in Deine neuen Automatismen…

Denn Du weißt ja jetzt: nur Dinge, die Du wirklich gut kannst und nahezu perfekt umsetzen wirst…die führen Dich schlussendlich zum absoluten Genuss!

Und dann kommt auch – wie bei mir – das Ergebnis ganz von alleine…

Bei mir waren 10 kg wieder runter…ohne Hunger…und mit wahnsinnig viel Genuss und Lust am Leben…und das in den Wechseljahren, wo jedes Kilo noch mal schwerer runtergeht, als in jüngeren Jahren!

Ich fasse noch einmal zusammen:

Den größten Genuss erhältst Du, wenn Du in etwas richtig gut bist…um richtig gut zu sein, braucht es Übung…Übung…und noch einmal Übung…

Es braucht auch Dein Verständnis, dass Du zwischendurch ebenso wie beim Laufen lernen…hinfallen, also scheitern wirst…dann heißt es aufstehen, Krönchen richten und weitermachen.

Abnehmen mit gesunder Ernährung benötigt also Übung…damit sich Dein gesunder Lifestyle in Deinem Gehirn abspeichern kann und Du neue Gewohnheiten annimmst.

Dann wird Deine gesunde Ernährung ein Genuss sein…nicht nur auf dem Teller…sondern auch in Deinem Leben.

Wenn Du wissen möchtest, wie das ganz genau geht…wie Du ins Umsetzen kommst…dann abonniere doch meine Show ‚Die MenoBitch’ auf Apple Podcasts oder Spotify.

Denn es wird weiter darum gehen…wie geht denn das…wie schaffe ich das…was passiert da genau in meinem Körper, in meinem Kopf… in den Wechseljahren…beim Abnehmen…bei der Ernährung…bei der Darmgesundheit.

Du kannst mir auch einen riesigen Gefallen tun, wenn Dir mein Podcast gefällt, wenn Du eine 5 Sterne Bewertung bei Apple Podcasts, der Podcast Plattform von ITunes hinterlässt, damit auch andere Frauen meine Show leichter finden und mein Herzensthema noch mehr Frauen erreicht.

Beim nächsten Mal geht es übrigens um die Sättigung und wie wichtig dafür Eiweiß in unserer Ernährung ist. Woher bekomme ich Eiweiß, wieviel sollte ich zu mir nehmen, geht auch mal ein Eiweißriegel oder Eiweißpulver…na…schalte einfach ein…es wird spannend.

Ich freue mich auf Dich

bis zum nächsten Mal

Deine webAPOTHEKERIN Linda