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Einer der größten oder…ich sollte lieber sagen…einer der fettesten Irrtümer in der Geschichte unserer Ernährungsfragen und Empfehlungen ist die Sache mit dem Fett in unserer Ernährung. Ob Fett aber überhaupt für unser Bauchfett verantwortlich ist und welches Fett Du lieber meiden solltest…darum geht es heute! Interessant für Dich? Dann geht’s jetzt los!
Ich habe Dir schon in der letzten Folge der MenoBitch eine Menge über Fette erzählt…aber nur über einen ganz, ganz kleinen Teil des großen Fettreichs. Es ging um die Omega 3 Fettsäuren und wie wichtig es ist diese in unsere Ernährung zu integrieren und dabei auch auf das Verhältnis Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren zu achten. Bei den Omega 3 Fettsäuren ging es mir insbesondere darum, Dir deren großen Einfluss auf unsere Energie und unsere Gehirnleistung zu zeigen!
Heute geht es dem restlichen Fett an den Kragen, denn da hat sich eine Menge im Laufe der Zeit in Bezug auf die Ernährungsempfehlungen für uns getan.
In unsere Ernährung gehören die 3 großen Nährstoffgruppen: Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Über die Kohlenhydrate – die schlechten und die guten…und auch über so einen kleinen Übeltäter wie die Fructose – einen Einfachzucker – habe ich Dir schon ein wenig in vergangenen Folgen erzählt…
Das Fett in unserer Ernährung hat gleich mehrere Aufgaben.
Eine für uns sehr spürbare Aufgabe von Fett ist es den Geschmack zu transportieren, also unser Essen wirklich schmackhaft zu machen. Dies liegt vor allem daran, dass viele Geschmacksstoffe fettlöslich sind und auf unserer Zunge nur mittels Fett so richtig zur Geltung kommen. Auch Zucker wird besser durch Fett schmeckbar gemacht und nicht zuletzt kennen wir natürlich die cremige, sahnige Konsistenz, die Lebensmittel durch Fettzugabe erhalten.
Was wäre eine Sauce Hollandaise oder ein Kartoffelpüree ohne Fett? Hier im Rheinland würde man sagen ‚rischtisch drüsch‘…also irgendwie richtig trocken.
Natürlich benötigen wir Fett vor allem aufgrund der in ihm enthaltenen essentiellen Fettsäuren, also den Fettsäuren die wir nicht selber herstellen können. Dazu gab es ja schon wie gesagt die Omega 3 Folge für Dich. Fett benötigen wir auch um die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K in unser Innerstes transportiert und verwertet zu bekommen. Übrigens für Dich als Merkhilfe: immer schön an EDEKA denken…ja, es gibt auch REWE, Aldi, Lidl usw…aber in EDEKA sind alle fettlöslichen Vitamine mit ihren Buchstaben enthalten. Wenn ein Vitamin fettlöslich ist, dann solltest Du es auch immer mit einer fetthaltigen Mahlzeit zu Dir nehmen…denn das Vitamin muss ja irgendwie transportiert werden. Und mit Wasser alleine schwimmt es nur ‚obenauf‘. Das kennst Du sicher, wenn sich Öl und Wasser voneinander trennen.
Aber Achtung bei der Fettmahlzeit! So hören wir doch immer…Und das scheint auf den ersten Blick ja auch so, denn Fett ist eine absolute Kalorienbombe. Vergleicht man den Energiegehalt von 1g Fett mit dem von 1 g Kohlenhydraten oder Eiweiß dann erkennt man vermeintlich Verherendes!
Während Eiweiß und Kohlenhydrate bei 1 g ca 4 kcal liefern, liefert Fett mehr als das Doppelte…nämlich gute 9 kcal pro Gramm. Das ist eine Tatsache und nicht wegzudiskutieren! Kein Wunder also, dass bei uns im Gehirn eingebrannt scheint: Fett macht fett!
Denn die Hauptaufgabe von Fetten ist es, als Energielieferant zu fungieren. Fettgewebe schützt nicht nur unsere Organe…wir bekommen durch sie regelrecht ein Schutzschild vor Verletzungen.
Aber: zu viel ist nach wie vor…und wie immer…zu viel! Speckpolster, vor allem in der Mitte unseres Körpers, also in der nächsten Nachbarschaft zu unseren Organen, hat nicht mehr viel mit Schutzschild zu tun.
Unser Bauchfett, welches einem Muffintop gleicht…also über unseren Hosenbund oder Gürtel hinüberhängt, sieht nicht nur gar nicht mal so schön aus….es führt auch zu einer regelrechten Verfettung der Organe.
Schlimmer noch…
Heute ist bekannt, dass Fett keine tote Masse ist…es fühlt sich zwar für uns so an…aber, unser Bauchfett ist äußert aktiv. Die Fettzellen am Bauch beeinflussen aktiv unseren Stoffwechsel und können Hormone und Entzündungsmediatoren freisetzen. Dadurch beeinflussen sie wiederum ungünstig unseren Stoffwechsel.
Unser Bauchfett müssen wir heutzutage also als Drüsenorgan bezeichnen und es ist mitunter – je nach Menge unseres Bauchfettes – das größte Drüsenorgan unseres Körpers. Je mehr Fett wir besitzen, desto mehr Botenstoffe werden gebildet. Am schädlichsten sind wahrscheinlich Botenstoffe der Hormongruppe, worunter auch unser Sättigungshormon Leptin zählt, welches bei zu viel an Bauchfett regelrecht aus dem Gleichgewicht kommt…und ein Teufelskreis beginnt!
Unser Bauchumfang ist also ein Zeichen für unser innerstes Wohlergehen oder eben Unwohlsein. Vielleicht ist dieses Unwohlsein nicht direkt spürbar, aber Deine Organe und Dein Stoffwechsel leiden…
Ab wann wird denn so ein wenig Bauchspeck zum Problemchen?
Mehr als 88 cm Bauchumfang bei Frauen bewirkt bereits ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Wenn Du einen erhöhten Bauchumfang hast, dann aber so 5-10 % Deines Körpergewichtes ganz moderat und gesund abnimmst und damit Deinen Bauchumfang verringerst…dann passen nicht nur Deine Hosen und Röcke wieder besser, sondern dann verringerst Du gleichzeitig Dein inneres Bauchfett um bis zu 30 %.
Du siehst also: Kleiner Einsatz…großes Ergebnis! Und das lohnt sich auf der ganzen Linie…also auf Deiner wunderbar kurvigen Körperlinie!
Kommen wir aber noch einmal zum Fett! Zum Fett in unserer Nahrung und nicht zu dem an unserem Körper!
Fast 40 Jahre lang war eben dieser Satz: Fett mach fett in unser Gehirn eingebrannt…und bei manchen ist es wohl immer noch so! Denn es gibt SIE… nach wie vor… jede Menge an Low Fat – also fettreduzierten – Produkten im Supermarkt.
Wahrscheinlich wird diese Diskussion über Fett nie ein Ende nehmen…wird sie doch nur zu gern von der Zuckerindustrie befeuert…
Ich blicke gleich einmal zurück auf die Anfänge der Fett Diskussion…
Zunächst hoffe ich aber, dass mittlerweile bei allen angekommen und bewusst ist: wir Menschen werden dicker und dicker…und es fängt mittlerweile bei den Kindern an. Es gibt auf der Welt mehr Übergewichtige als Untergewichtige!
Natürlich wird immer wieder nach den Ursachen gesucht, denn dass übergewichtig mit erhöhten Gesundheitsrisiken einhergeht ist unumstritten.
Aber wer oder was ist nun Schuld am Übergewicht?
Ist es nicht wunderbar und gleichzeitg total erschreckend, dass jede Diätform eine andere Antwort auf diese Frage parat hat? Diättrends versprechen Dir Großartiges, zeigen Dir den vermeintlich besten Weg aller Wege, fordern meist Drastisches und sie sind über alle Maßen beliebt, denn jeder lechzt nach ihr…DER Lösung gegen die eigenen Pfunde…und dabei ist es dann ganz egal, ob die Diät einseitig, anstrengend oder sogar absolut nicht schmackhaft ist. Warum auch? Ist ja nur für eine kurze Abspeckzeit! Echt jetzt?
Schauen wir jetzt aber mal zurück in unsere jüngere Geschichte und klammern solche netten Trends, wie Essigdiät, oder die ‚Lucky Strike statt Süßes’ Propaganda Ende der 20er Jahre, der Grapefruit-, Kohlsuppen- Slim-Fast, Steinzeit-, Rohkost-, Atkinsdiät und ‚wie sie alle auch heißen Diäten’ einmal aus…
Interessant heut für uns ist die Low Fat Story und was wir von ihr halten können und dürfen. Low Fat – also möglichst fett reduziert zu essen – das war die Antwort auf Fast Food.
Das unter Fast Food bekannte und beliebte Essen ist mindestens schon aus dem 19. Jahrhundert bekannt, wie zum Beispiel auch die Erfindung der Pizza um 1889…Fast Food hatte aber tatsächlich seine Hochzeit beginnend mit den 1940er Jahren.
In Amerika zogen die Brüder Richard und Maurice McDonald Ende der 20er Jahre aus dem ländlichen New Hampshire ins sonnige Kalifornien. Ihr Ziel war es noch vor ihrem 50. Lebensjahr ihre erste Million gemacht zu haben. Und tatsächlich…die Geschichte ist weltweit bekannt: Aus dem ersten Drive-In-Schnellrestaurant wurde die allseits bekannte Fast-Food-Kette.
Und weil in Amerika immer alles ein wenig früher…und meistens auch größer… als im Rest der Welt stattfindet, gehörte mit dem Anstieg des Wohlstandes in der Nachkriegszeit Fast Food schon bald zum Lebensstil…vor allem im schon damaligen America First oder Make Amerika great again Gedanken…
Naja…das Great Again…also das wieder groß sein…gab es auch damals wirklich. Allerdings eine andere Größe…großes Übergewicht!
Mit der Zeit bemerkte man, dass die Rate an Herz-Kreislauferkrankungen und den daraus resultierenden Todesfolgens stetig anstieg. Der Verdacht lag also nahe, dass die veränderten Nahrungsgewohnheiten der Grund dafür seien.
DER oder DIE Schuldige wurde gesucht…und wie macht man das gerne, um es der Bevölkerung schwarz auf weiß zu präsentieren, wer an allem schuld ist? Man macht Studien…die die Schuldigen oder die Guten in ausfindig machen sollen.
Schon Ende der 50er Jahre zeichnete sich das Ergebnis ab:
Zucker, so wie wir ihn in unserer westlichen Welt konsumieren, ist Gift und der Hautpverursacher für die beschriebenen Herz-und Kreislauferkrankungen. Ich wiederhole das zur Sicherheit noch einmal:
Zucker ist Hauptverursacher für die beschriebene Misere!
Aber es kam doch dann erst einmal die Low-Fat Hysterie?
Richtig! Es folgte eine Welle mit Low Fat Richtlinien…
Tja, denn wenn einem das Studienergebnis nicht passt, dann….ja dann tut man was daran oder dafür oder eben dagegen…je nachdem von welcher Seite man es betrachtet!
Naja – die Zuckerindustrie sah jedenfalls ihren Profit schwer in Gefahr und das sowohl bei Süssigkeiten als auch bei Getränken…oder sagen wir mal bei dem, was als Getränke bezeichnet wird.
In einem Bericht von ‚Das Erste’ wird wunderbar beschrieben, dass mittlerweile Teile der Gesprächsprotokolle von John Hickson, einem der Top-Zuckerlobbyisten und Präsident der Sugar Research Foundation, veröffentlicht wurden. Hickson erklärt damals in den nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Gesprächen ganz genau, dass man gegen dieses den Zucker niederschmetternde Ergebnis mit eigener Forschung, Kampagnen und Gesetzen angehen müsse…und so beschloss er die Datenlage 1964 einfach zu manipulieren.
Dies tat er mittels zwei der renommiertesten Ernährungsexperten der Harvard-University, die sogar bis dahin den Zucker ins Abseits gestellt hatten und daher nun um so glaubwürdiger waren mit ihrer vermeintlichen Kehrwende. Prof. Mark Hegsted und Prof. Frederick Stare sollen für 50.000 Dollar Studien uminterpretiert und zusammengefasst haben…
Ergebnis: nicht Zucker, sondern Fett wurde für die Herz-Kreislauf Probleme verantwortlich gemacht
Und was in einer der bedeutendsten Fachzeitschriften von bedeutenden Wissenschaftler veröffentlich wird, das stimmt oder wird als gegeben angesehen…und so veränderte dies die Ernährungsempfehlungen überall auf der Welt.
Es traute sich noch nicht einmal mehr jemand an dieses Thema Fett vs. Zucker ran, denn die Zuckerlobby war so groß, dass es ihnen möglich war Karrieren von Zuckergegnern zu zerstören.So erging es dem britischen Mediziner John Yudkin der sich gegen die manipulierten Studien stellte und gegensprüchliche Studien aufführte.
Das Ergebnis in den 80er Jahren ist bekannt? Low-Fat, Fat-Free…Produkte…wo das Auge hinsah…
Dass weniger an Fett nicht wirklich gut schmeckt, das haben wir zu Anfang ja geklärt…und daher war die Frage groß..was tun ohne Fett als Geschmacksverstärker und Transporter für Aromastoffe?
Die Lösung für dieses Problemchen war – und ist immer noch – doppelt hart! Nicht nur wurde Zucker fälschlich rehabilitiert… nein..Zucker kam als Ersatz für Fett noch zusätzlich in Mengen in den Lebensmitteln in den Einsatz! Denn wie ich Dir in meiner Folge zur Fructose schon erzählt habe, kann Zucker einiges an Geschmacksverlust kompensieren und kommt daher in Low Fat Produkten vermehrt vor.
Naja, und das was man in Amerika umgehen wollte…nämlich die Zunahme an Fettleibigkeit…das wurde komplett in den Sand gesetzt.
In den frühen 80er Jahren lag die Fettleibigkeit noch bei 13 %…stieg mit der Low Fat Empfehlung und dem daraus resultieren Zuckerkonsum schnell auf 37 %.
Nicht nur, dass Low Fat Produkte mit Zucker angereichert wurden…Nein, Wenn man weniger Fett isst, welches ja Energie liefert, dann muss man seine Energie vermehrt über Kohlenhydrate, allen voran den ungesunden Einfach-Zuckern erhalten. Es lebten die Kohlenhydrate!
Leider gibt es diese Lobbyisten überall und so sitzt bei uns das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter einer Führung…ein absoluter Interessenkonflikt, wenn Du mich fragst.
Wie kann ich auf der einen Seite unsere Landwirte zum Beispiel bei der Milchviehwirtschaft subventionieren und auf der anderen Seite objektive Ernährungsempfehlungen geben?
Ist das WIRKLICH noch objektiv aus ein und der gleichen Stelle?! Dies funktioniert schon nicht bei der Milchwirtschaft, zu der ich Dir bereits an anderer Stelle eine eigene Folge angekündigt habe.
Es funktioniert auch nicht bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die Gelder erhält…von… wem? Ich weiß es nicht so genau…aber wenn ich noch einmal das Beispiel Amerika ins Feld führen darf…
Auch 2019 gab es eine Veröffentlichung in einer renommierten amerikanischen Wissenschaftszeitschrift, die besagte, dass es kein Problem sei weiterhin so viel rotes und verarbeitetes Fleisch zu essen wie bisher, denn es gäbe KEINE negativen Auswirkungen für die Gesundheit.
Die Kritik? Vielseitig…einen Punkt möchte ich hier aufgreifen: Der leitende Autor des Artikels hatte oder hat Verbindungen zur Lebensmittelindustrie! Hmmm…verstehste??
Und ähnliche Beispiele für vermeintlich gute Ernährungsempfehlungen – die von irgendeiner Stelle, Firma oder Lobby vielleicht subventioniert werden – gibt es vielfach.
Was machen wir nun aber mit unserem Fettkonsum?
Wenn ich jetzt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zitieren mag…
die übrigens zu 70 – 75 % vom Bund und Ländern über öffentliche Mittel finanziert wird und…äh…Moment mal…und die übrigen 25-30 %? Ah, die werden aus Gebühren für Veröffentlichungen und Medien, Honoraren für Beratungen, Teilnehmerbeiträgen zu Veranstaltungen und Mitgliedbeiträgen finanziert. Naja…ich wüsste schon gerne wer dabei so seine Finger im Spiel hat und somit unsere Ernährungsrichtlinien finanziert…bei allem was man so hört in der Welt…aber wie gesagt..ich weiß es nicht so recht…
Also die DGE empfiehlt nicht mehr als 30 % Fett – bezogen auf die Gesamtkalorienmenge oder auch Nahrungsenergie – am Tag zu verzehren.. In fettreduzierten Diäten zum Abnehmen wird gerne auf 30 g pro Tag reduziert.
Und auch hier ist klar: es kommt immer eher auf die Qualität des Fettes an, als auf die Menge.
Omega 3 Fettsäuren, also mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die vor allem aus dem Pflanzenreich und von fetten Kaltwasserfischen kommen, kennst du ja jetzt aus der letzten Folge und von denen solltest Du reichlich zu Dir nehmen. Hier brauchst Du nicht wirklich auf die Menge achten. Meist ist hier mehr wirklich mehr!
Gesättigte Fette sollten möglichst wenig zum Einsatz kommen, so immer noch die einhellige Empfehlung. Die Empfehlung liegt übrigens bei Frauen bei 16 und bei Männern bei 19 Gramm am Tag. Die gesättigten Fette findest Du vor allem in tierischen Produkten, wie Butter, Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren…wie schon gesagt mit Ausnahme der fetten Seefische. Gesättigte Fettsäuren sind auch Bestandteil pflanzlicher FESTER Fette, den gehärteten Pflanzenfetten. Diese kommen auch vielfach in Fast Food und Fertiggerichten vor.
Aber auch hier ist man mittlerweile zwiespältiger Meinung. Noch vor einiger Zeit erklärten Wissenschaftler die gesättigten Fettsäuren als unser Verderben. Sie beriefen sich vor allem auf die 7 Länder-Studie von Ancel Keys, der in seiner Studie vermeintlich, so muss man heute wirklich sagen, also vermeintlich belegte, dass sich Butter und andere gesättigte Fettsäuren direkt negativ auf unsere Arterien auswirke.
Die Auswertung war aber nur ein Teil der Wahrheit. Denn Mr. Keys hatte nicht 7 sondern 22 Länder ausgewertet und die 15 anderen Länder passten leider nicht in die von ihm …oder von welchem Geldgeber auch immer…gewünschte Aussage. Nun begannen 50 Jahre Angst und Schrecken vor Herz- und Hirninfarkten durch gesättigte Fettsäuren.
Ich frage mich…Ob Mr, Keys wohl John Hickson von der Zuckerlobby kannte? Wäre doch vorstellbar…denn zwei gefakte Studienergebnisse kommen gleichermaßen zum Siegeszug der Zuckerindustrie…ok, dass sind jetzt meine kleinen, bösen Unterstellungen…aber solche Dinge muss man heute bei Studienergebnissen scheinbar bedenken: wer steht da am wirklich letzten Ende der Kette…der bezahlenden Kette…als Geldgeber der Studie und was verfolgt dieser für Absichten?
Gerne kommt hier auch unser Cholesterin mit ins Spiel, wenn es um gesundheitliche Beeinträchtigung durch Fette geht…aber dazu dann wirklich mal eine Extra Folge bald.
Zurück zu den gesättigten Fettsäuren…
Gesättigte Fette dienen uns vor allem als Energiequelle und sind am Aufbau von Zellwänden beteiligt. Aber auch ganz spezifische Aufgaben werden ihnen zuteil. Dabei scheint die Länge der gesättigten Fettsäuren eine große Rolle zu spielen. Manche der gesättigten Fettsäuren verbessern unseren Cholesterinquotienten, den wir einmal gesondert besprechen.
Viele der gesättigten Fettsäuren haben allerdings gar nichts mit dem Cholesterinspiegel zu tun. Und unser zweiter Fettspiegel, der Triglyceridspiegel, auch der wird, wie eine Studie der Ohio State University 2014 zeigte, nicht negativ durch den Verzehr gesättigter Fettsäuren erhöht.
Es bleibt nach wie vor dabei…eine Fettreduktion – egal welcher Fettart – veranlasst uns mehr einfache Kohlenhydrate wie Weissmehl, Zucker und Stärke zu essen und das Ergebnis spiegelt sich nicht nur an unserer Taille und Hüfte wieder, sondern auch in unserer Gesundheit.
So…ich denke jetzt habe ich eine wirkliche Lanze für Fette gebrochen…
Eins fehlt aber noch…wir müssen noch kurz über Transfette sprechen, denn DIE scheinen doch dann wirklich schlecht zu sein!
Was sind denn jetzt wieder Transfette?
Transfettsäuren haben mit den gesättigten Fettsäuren nix zu tun. Sie entstehen durch natürliche Prozesse…aber auch durch Prozesse bei der Lebensmittelherstellung zum Beispiel bei der Fetthärtung, wenn aus flüssigen Ölen eine streichfähige Zubereitung gemacht werden soll.
Auch Fette, also Milch und Fleisch von Wiederkäuern wie Kühen, Büffeln, Ziegen und Schafen enthalten Transfettsäuren, da diese Fettsäuren im Pansen der Tiere in die ungesunde sogenannte Transform verwandeln. Das Trans der Fettsäuren erkläre ich Dir gleich.
Vor allem nehmen wir Transfette auch durch Fertigprodukte in uns auf: Fast Food, Frittiertes (Chips, Pommes) diverse Backwaren, Süßes und einige Margarinen und Streichcremes…
Tja…das Trans…Eigentlich handelt es sich bei den Transfettsäuren um vormals gesunde ungesättigte Fettsäuren, die dann aber durch Einflüsse von außen eine Veränderung ihrer sterischen Struktur erfahren. Sterisch…Das ist die Stellung der Atome in der chemischen Verbindung untereinander und diese wird verändert, was eine massive Auswirkung hat. Sie wird von cis zu trans…das nur so nebenher.
Über Transfettsäuren gibt es übrigens nichts Positives zu berichten. Im Gegenteil, sie wirken sich nur nachteilig auf unsere Gesundheit aus und sind daher absolut aus unserer Nahrung zu verbannen. Sie durchlaufen zwar die gleichen Reaktionen im Körper wie ihre cis-Geschwister…d.h. sie werden auch in Zellwände eingebaut…mit ihnen kommt es dann allerdings zu veränderten Enzymreaktionen und Änderungen in der Zellstruktur, was unsere kompletten Funktionen empfindlich stören kann. Unsere Zellen sind nicht mehr so flexibel und elastisch und es werden vermehrt entzündungsfördernde Substanzen gebildet.
Vieles, was daher an Nahrungsmitteln zu meiden ist…kennst Du schon längst aus anderen Gründen. Erwähnen muss ich Dir also wahrscheinlich nicht noch einmal alle Fertigprodukte, die ich Dir eben schon aufgezählt habe.
Am Schluss möchte ich Dir jetzt aber noch erzählen, welche Fette Du am besten in Deiner Küche verwendest und vor allem bei welcher Temperatur.
Nicht alle Öle kannst du erhitzen und nicht alle sind zum Braten geeignet, denn dabei könnten diese Transfettsäuren entstehen.
Zum Braten solltest Du Fette verwenden, die ganz unbeschadet die große Hitze überstehen. Immerhin wird es beim Frittieren 180 Grad warm und beim Braten in der Pfanne rund 200 Grad. Das funktioniert am besten mit Fetten, die einen hohen Anteil an gesättigten oder einfach ungesättigten Fettsäuren haben zum Beispiel Butterschmalz und Rapsöl. Auch Kokosfett ist gut geeignet für diese besonders hohen Temperaturen.
Für schonendes Anbraten und Dünsten von Gemüse und Fisch eignet sich auch Olivenöl, nur auf das scharfe Anbraten solltest Du mit Olivenöl verzichten.
In der kalten Küche, sprich bei Salaten und so weiter sind vor allem Olivenöl, Leinöl und Walnussöl der Renner…Du weißt schon, wegen der Omega 3 Fettsäuren, also der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Verwende weniger Billige Öle, also weniger Sonnenblumen- oder Maiskeimöl, da bei diesen das Fettsäuremuster wesentlich schlechter ist.
Dazu kannst Du aber auch noch einmal bei den Omega 3 Fettsäuren, also in die letzte Folge der MenoBitch reinhören. Dazu findest Du dann auch ein Download auf www.diewebapothekerin.de/show.
Beim nächsten Mal geht es entweder um die Milch also Calcium, Osteoporose und so weiter oder ich mache fettig mit dem Cholesterin weiter…oder aber es geht um die Schlafstörungen in den Wechseljahren…ups…Du siehst…bei so viel Auswahl, weiß ich gar nicht wo ich weitermachen soll und ich freue mich, wenn Du wieder dabei bist.
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Bis zum nächsten Mal
Deine webAPOTHEKRIN Linda
Omega 3 Fettsäuren – Die Folge der MenoBitch
Die Zuckerlobby – Bericht von ‚Das Erste‘
Zweifelhafte Fleischstudie – Albert Schweitzer Stiftung
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